Pflege - Sommer/Winterhaltung

An einem Morgen, Ende Dezember, überführte ich die Überwinterungsboxen in einen wärmeren Kellerraum (rd. 20 °C). Innerhalb von wenigen Stunden erwachten die Tiere und wanderten in den "Winterquarieren" herum. Ein männliches Tier zeigte noch im Winterquartier das typische Balzverhalten (Kopfnicken, "Zehenwackeln") gegenüber seiner mitüberwinterten Partnerin. Andere Tiere waren auch nach dem Unmsetzen in die angestammten Terrarien noch einige Tage recht teilnahmslos fingen dann aber problemlos wieder an zu fressen.

Anlässlich dieser Kontrollen konnte ich feststellen, dass sich einige Tiere trotz der geringen Temperatur in den Faunaboxen ab und zu bewegten und in den Überwinterungsboxen neue Plätze einnahmen. Dabei sind Tiere aus dem nassen Spaghnum heraus unter die Zierkorkstücke gekrochen bzw. sind auf dem Spaghnum liegengeblieben, und haben hier ihre Winteruhe fortgesetzt. Andere veränderten Ihren Platz und gruben sich an anderer Stelle neu in das nasse Substrat ein.

Die ohnehin schon trägen Tiere haben sich in das wassergetränkte Spaghnum eingegraben, sodaß nur noch die Köpfe herausragten. Die Boxen stellte ich dann in einem ungeheizten Kelleraum mit geringem Tageslichteinfall (Lichtschacht). Die Temperatur regelte ich durch entsprechendes Öffnen des Kellerfensters bzw. teilweise verschliessen des abgeklappten Fensters durch ein Tuch auf Temperaturen je nach Außentemperatur zwischen 12 °C und 15 °C ein. Die Boxen und die Temperatur wurden zweimal täglich kontrolliert und bei Bedarf das Spaghnum mit Wasser neu befeuchtet.

Jahreszeitlich bedingt schwankt die ohnehin eingeschränkte natürliche Aktivität meiner Tiere. In den Wintermonaten (November – April) halte ich meine Shinis bei niedrigerer Wasser- und Lufttemperatur (19 °C bzw. 20 °C) und bei eingeschränkter Beleuchtung. Gefüttert wird während dieser Zeit selten (1x pro Woche). Bei diesen Temperaturverhältnissen stellt sich eine merkliche Trägheit bei den Tieren ein. Die meiste Zeit des Tages verbringen sie fast bewegungslos in im Wasser treibenden Zierkorkröhren oder unter in den Wasserteil hineinrankenden Pflanzen. Lediglich in den Morgenstunden wird das Wasser von einigen Tieren kurz verlassen, um sich für einige Zeit auf den über dem Wasserteil angebrachten Baumstämmen auszuruhen.

Allerdings möchte ich bei dieser Art der "Überwinterung" nicht von einer Winterruhe im klassischen Stil sprechen. Andere Halter berichten, dass sie ihre Tiere bei etwa 10 Grad in mit Wasser gefüllten Faunaboxen über mehrere Wochen dunkel überwintern.

Im Herbst/Winter 2008 schickte ich erstmals einige Tiere in Winterruhe. Dazu habe ich ab Anfang Oktober bei den Tieren die Fütterung über einen Zeitraum von 2 bis 3 Wochen nach und nach reduziert und die Temperatur im Terrarienraum über den gleichen Zeitraum hinweg, durch entsprechendes Öffnen des Fensters, auf durchschnittlich 18 °C heruntergefahren.
Die Beleuchtung der Terrarien ist im gleichen Zeitraum in Intensität und Dauer ebenfalls reduziert worden. Nach dieser Zeit überführte ich die Tiere, der Zusammensetzung der Haltungsgruppen entsprechend, in Faunaboxen (45 cm x 30 cm x 15 cm; 60 cm x 30 cm x 30 cm LxBxH), die mit nassem Spaghnum rd. 8cm hoch gefüllt waren. Außerdem legte ich noch einige Zierkorkstücke in die Überwinterungsquartiere.