Verbreitung

Das Vorkommen von Shinisaurus beschränkt sich auf Gebiete in Süd-China (Provinzen Guanxi, Guangdong) und im Nord-Osten von Vietnam (Yen Tu Nature Reservat).
Habitat 

Die Lebensräume in China (Provinz Guangxi) liegen in einer bis 1.400 m hohen Mittelgebirgslandschaft, deren Vegetation aus einem sehr seltenen immergrünen Regenwald (broad leaved forest) besteht.

Die Fundgebiete von Shinisaurus liegen auf einer Höhe zwischen etwa 200 bis 750 m. Literaturangaben zur Folge herrscht eine mittlere Jahrestemperatur von rd. 20° C (min. 2 bis – 4 Grad; max. bis rd.38° C) gemessen auf ca. 170m n.n. bei einer durchschnittlichen Regenmenge von bis zu 2.600 mm pro Jahr. Anläßlich eines Besuches im Daguishan Nature Reserve, etwa 400 km westlich von Guilin, im Grenzgebiet zwischen den Provinzen Guangxi und Guangdong konnten durch eigene Eindrücke und Messungen neue Erkenntnisse über die Lebensräume der Krokodilschwanzechsen gewonnnen werden. Zur Zeit des Besuchs (April 2011) herrschte ausgesprochene Trockenzeit. Die Fließgewässer, die von den Krokodilschwanzechsen bewohnt werden, waren stellenweise nur einige wenige Zentimeter tief und hatten eine Breite von 50 cm bis 100 cm. Die Bachläufe waren, mit Ausnahme einiger freien Stellen, an denen sich tiefere Gumpen bildeten, durchgängig von dichter Vegetation umgeben. Über dem Wasserspiegel der Bachläufe, ab etwa 60 cm bis 70 cm Höhe, breitete sich dichte, nicht zu durchdringende Vegetation aus.
Die bisher oft als Vorkommensgebiet genannte prägnante Karstlandschaft (Kegelkarst) in der weiteren Umgebung der Stadt Guilin gehört nicht zum Vorkommensgebiet der Krokodilschwanzechse.
Diese war teilweise so dicht, dass ein Aufrichten auf Körpergröße beim „Begehen“ der Bachläufe nicht möglich war, ohne in der Vegetation und in abgestorbenem Astwerk steckenzubleiben.
Kegelkarst
Die Echsen waren dabei anläßlich nächtlicher Exkursionen beim „Durchkriechen“ der Bachläufe - von einem Durchwaten zu sprechen, gäbe die Situation falsch wieder - über dem Wasserkörper in der dichten Vegetation ruhend relativ leicht zu finden. Die Tiere zeigten dabei keine Scheu und verließen ihre Ruheplätze selbst dann nicht, wenn man direkt unter ihnen mit nur wenigen Zentimetern Abstand durchkroch.
Tagsüber allerdings beschränkte sich der Nachweis der Krokodilschwanzechsen auf die Wahrnehmung von Geräuschen, die an das eines ins Wasser geworfenen Steins erinnerte. Die Tiere ergriffen regelmäßig die Flucht, indem sie sich von ihren erhöhten Ruheplätzen direkt in das Wasser fallen ließen. In den Bächen und an den Bachufern konnten auch zahlreiche potentielle Futtertiere entdeckt werden. Im Wasser konnten unzählige Süßwassergarnelen entdeckt werden, während es an den Ufern von Heimchen/Grillen jeder Größe wimmelte.
Eine aktuelle Faunenliste (Stand 2013) kann hier eingesehen werden
Exkursion 1
Exkursion 2
Exkursion 3
Exkursion 4
Exkursion 5
Exkursion 6
Exkursion 7
Zum Teil kommen die Echsen aber auch in Sekundärwald mit dichter Bambusbepflanzung und schilfähnlichen Gewächsen vor.
Karte klein
Die vor Ort gemachten Temperaturmessungen und die Auswertung der von chinesischen Wissenschaftlern gemachten Klimadaten bestätigten die in der Literatur gemachten Angaben nur teilweise, waren zum Teil genauer und berücksichtigten das Mikroklima der Habitate. Die Bachläufe bilden regelmäßig tiefe Einschnitte in den Hügeln und verfügen, wegen der i.d.R. fehlenden durchgehenden Besonnung und der dichten Vegetation um die Bachufer, über ein eigenständiges Kleinklima. Zum Zeitpunkt des Besuches (April 2011) konnten Temperaturen von 13°C nachts und 28°C tagsüber festgehalten werden, besonders zu erwähnen waren die stark schwankende Luftfeuchtigkeit von etwa 63 % nachts bis 85 % tagsüber. Die Wintertemperaturen gingen nach den Temperaturdaten der chinesischen Biologen an 12 Tagen bis unter den Gefrierpunkt und erreichen in den Sommermonaten bis zu 38°C.
Dies bestätigt insofern die von den chinesischen Biologen auch an anderen Fundstellen gemachten Beobachtungen.
Die von den Krokodilschwanzechsen bevorzugten Habitate weisen danach die folgenden Merkmale auf:

Relativ kleine fließende Gewässer mit natürlichen Staubereichen (1-4 qm)

langsame aber stetige Fließgeschwindigkeit

Dichte, immergrüne Uferbepflanzung

Ruheplätze mit dünnem Geäst über dem Wasserkörper

Mindestens 500 m Entfernung zu menschlichen Aktivitäten

In stehenden Gewässern oder in Bächen mit ausgedehnten Kiesbetten, die ebenfalls in dem besuchten Gebiet aufgesucht wurden, konnten keine Krokodilschwanzechsen entdeckt werden.